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Blesq Diamonds
25. Januar 2019

«Nichts entsteht wie ein Diamant»
Teil 1

Reisen Sie mit uns vom ältesten Diamanten bis zum ersten Fund.

Mit unserem Blesq Diamonds-Blog möchten wir unsere Leidenschaft und unsere Expertise für Diamanten mit Ihnen teilen – und Sie mit spannenden Geschichten und aufregenden Neuigkeiten in die phantastische Welt dieser ganz besonderen Edelsteine eintauchen lassen.

Harte Diamanten bevorzugen harte Bedingungen

Kurioser Weise entsteht ein Diamant genau unter den Bedingungen und an den Orten, die unser gesunder Menschenverstand eigentlich als zerstörerisch, oder vielmehr als nicht sehr schöpferisch klassifizieren würden: nämlich unter sehr hohen Drücken und enormer Hitze.

Wie und wo diese besonderen Bedingungen so magisch zusammenspielen, dass das härteste natürliche Material der Welt entsteht, ist so facettenreich wie ein Diamant selbst. Bevor die Reise durch Raum und Zeit zu den Diamanten-Geburtsstätten beginnt, noch ein kleiner Exkurs zu den rein physikalischen Vorgängen – die aber gewiss nicht minder faszinierend sind.

Die Kubische Modifikation – vom Kohlenstoff zum Diamant

Wissenschaftlich betrachtet modifiziert das mineralische Ausgangselement Kohlenstoff, ein natürlich vorkommender Feststoff, unter dem Einfluss von extremer Hitze und gewaltiger Druck zu einem Rohdiamanten. Bei diesem Vorgang ordnen sich die Kohlenstoffatome in einem speziellen kristallinen Gitter an, das extrem stabil ist. Meist sind es oktaederförmige Kristalle, aber auch Tetraeder, Dodekaeder oder Würfel sind möglich. Diamanten sind der härteste natürliche Stoff der Welt.
„Verunreinigungen“ (z. B. durch Stickstoff) oder Kristallgitterdefekte können diverse Färbungen hervorrufen: grün, gelb, braun und seltener auch orange, blau, rosa, rot oder sogar grau bis schwarz. Reine, weisse und transparente Diamanten sind am wertvollsten, aber auch eine schöne Färbung kann einen ganz individuellen und nahezu unbezahlbaren Wert hervorrufen – wie zum Beispiel der berühmte und einzigartig schöne „Blaue Wittelsbacher“.

Diamanten aus dem Erdmantel

Seit Milliarden von Jahren passieren unbegreifliche Dinge auf, aber vor allem auch unter dem Erdmantel. Ab einer Tiefe von 150 bis zu über 600 Kilometern herrscht die kritische Temperatur-Druck-Umgebung, die für die Diamantenentstehung und- Stabilität verantwortlich ist: Temperaturen von mindestens 1050 Grad Celsius und D ruckverhältnisse von 100 bis 150 Kilobar. Die lodernde Hitze des Erdkerns und tonnenweise brodelnde Magma helfen nicht nur bei Entstehung eines Diamanten, sie befördern ihn auch über vulkanische Ausbrüche und pyroklastische Ströme in geringere Tiefen der Erdkruste oder die Oberfläche, wo wir sie dann endlich finden können. Viele Diamanten werden deshalb in Vulkangestein gefunden. Erblickt ein Diamant das Tageslicht, kann er bis zu über 40 Milliarden Jahre als sein – also fast so alt wie unsere Erde selbst.

Diamanten aus Subduktions-Zonen (Plattentektonik)

In Subduktions-Zonen schieben sich Erdplatten unter- und übereinander, man nimmt an, dass dabei winzige Diamanten entstehen können, die durch diesen Prozess dann auch wieder an die Oberfläche befördert werden. Aussergewöhnlich ist, dass der gewaltige Subduktionsprozess gesonderte Bedingungen schafft, die diese kleinen Diamanten bereits ab einer Tiefe von 80 Kilometern und ab einer Temperatur von 200 Grad Celsius entstehen können. Einschlüsse ozeanischen Ursprungs in den Diamanten liessen Wissenschaftler darauf schliessen, dass subduziertes Meerwasser eine Rolle in der unterirdischen Entstehung spielte. Der Kohlenstoff selbst stammt vermutlich von Kalkstein, Marmor oder Dolomit.

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